Jacopo da Pontormo

J̣ạcopo da Pontormo,

 

eigentlich Jacopo Carrucci [kar'ruttʃi], italienischer Maler, * Pontormo (heute Pontorme, bei Empoli) 24. 5. 1494, begraben Florenz 2. 1. 1557. Als Schüler von A. del Sarto verarbeitete er Anregungen von A. Dürer und Lucas van Leyden, ab etwa 1530 zunehmend auch von Michelangelo zu einem antiklassischen Ausdrucksstil. Seine komplizierten, ornamental verschlungenen Kompositionen gewinnen durch schattenlose, unstofflich transparente Farbigkeit eine ekstatische geistige Intensität und machen ihn zu einem der eigenwilligsten Manieristen. Er schuf v. a. religiöse Fresken und Altarbilder, aber auch bedeutende Porträts. Seine Ausschmückungen von Medici-Villen sind wie viele andere Werke von Pontormo zerstört, Entwurfszeichnungen sind zum Teil erhalten.

 

Werke: Heimsuchung (1514-16; Vorhof von Santissima Annunziata, Florenz); Passionszyklus (1523-25; Certosa del Galluzzo bei Florenz); Verkündigungsfresko (1525) und Altarbild mit Kreuzabnahme Christi (1526-28; Florenz, Santa Felicità); Heimsuchung (um 1528-30; Carmignano, Chiesa Parrocchiale); Bildnis einer Dame in rotem Kleid (um 1533; Frankfurt am Main, Städelsches Kunstinstitut); Ugolino Martelli (um 1540; Washington, D. C., National Gallery of Art).

 

Literatur:

 

L'opera completa del P., hg. v. L. Berti (Mailand 1973);

 J. Cox-Rearick: The drawings of P., 2 Bde. (Neuausg. New York 1981);

 P. Beckers: Die Passionsfresken P.s für die Certosa del Galluzzo, 2 Bde. (Salzburg 1985);

 J. Bousquet: Malerei des Manierismus, bearb. v. C. Grützmacher (³1985);

 

L'officina della maniera, hg. v. A. Cecchi u. a., Ausst.-Kat. Galleria degli Uffizi, Florenz (Venedig 1996).